Der Lechweg – Erfahrungen & Bilder der Etappen von der Quelle bis zum Fall

Lechweg
Lechweg – Von der Quelle bis zum Fall (Foto: arlberginsider.com / Marina Kühner)

Der Lechweg ist ein bekannter Fernwanderweg, der von Lech am Arlberg bis nach Füssen im Allgäu führt. Mit einer Gesamtlänge von etwa 125 Kilometern bietet der Weg eine eindrucksvolle Möglichkeit, die Natur- und Kulturlandschaften entlang des Lechflusses zu erkunden.

Während der Wanderung passiert man verschiedene Gebiete, darunter alpine Regionen, tiefe Schluchten, malerische Dörfer und historische Stätten. Die Route führt entlang gut ausgeschilderter Wege und Pfade, die es Wanderern ermöglichen, die vielfältige Umgebung in ihrem eigenen Tempo zu genießen.

Der Lechweg – Unsere Erfahrungen

Die Weitwanderstrecke kann grundsätzlich in jedem erdenklichen Tempo zurückgelegt werden. Der Lechweg Verein schlägt für die klassische Variante für Wanderer mit guter Kondition sieben Tage vor.

Je nach Zeit und persönlicher Fitness kann man natürlich auch mehr oder weniger Tage einplanen – wir zum Beispiel haben den Weg ziemlich spontan innerhalb von vier Tagen zurückgelegt.

Grundsätzlich gilt aber: Weitwandern ist kein Wettrennen. Es sollte nebenbei genug Zeit zum Entdecken und Entspannen bleiben, denn so schöne Aussichten hat man nicht alle Tage.

Lechweg

Vorbereitungen

Unterkünfte am Lechweg:

Wenn Sie vorhaben, den Lechweg zu begehen, sollten Sie sich im Voraus vor allem um einen Schlafplatz kümmern. Auf der Strecke gibt es zahlreiche Unterkünfte, in denen man am Abend die Füße hochlagern, die Nächte verbringen und am nächsten Morgen gemütlich in den Tag starten kann.

Alle Partnerbetriebe finden Sie auf der Website des Vereins Lechweg und können hier direkt gebucht werden.

Gepäck:

Zusätzlich zu den Unterkünften wird ein Gepäckservice angeboten, der Ihr Gepäck von Unterkunft zu Unterkunft transportiert. So müssen Sie untertags keinen schweren Rucksack schleppen und können sich voll und ganz auf das Wandern konzentrieren. Wenn Sie Ihr Gepäck lieber selber tragen, packen Sie nur das Nötigste ein.

Die Unterkünfte und den Gepäckservice können wir vor allem denjenigen empfehlen, die den Lechweg möglichst entspannt angehen wollen. Für Menschen, die sich die Streckenabteile lieber spontan und flexibel einteilen, ist es eher nichts.

Sollten Sie draußen übernachten wollen, informieren Sie sich unbedingt über die örtlichen Regelungen bezüglich Campen und Campieren, achten Sie auf die Tiere, zertrampeln Sie keine Wiesen, lassen Sie keinen Müll zurück und beachten Sie, dass das Wetter in alpinen Regionen jederzeit unerwartet umschlagen kann!

Lechweg Campieren
Achten Sie auf Beschilderungen vor Ort!

Etappe 1: Formarinsee bis Lech am Arlberg

Die erste Etappe des Lechwegs führt vom wunderschönen Formarinsee auf rund 1790 Metern bis hinunter ins Dorf von Lech am Arlberg. Sie gilt als der schönste Abschnitt des Weges, was wir auf jeden Fall bestätigen können.

Hier vereinen sich der Formarinbach und der Spullerbach zum jungen Lech, der an dieser Stelle noch recht schmal ist und durch eine wunderschöne malerische Landschaft fließt.

Sie wandern immer wieder über kleine Holzstege und Brücken, die Sie das kristallklare Gewässer überqueren lassen. Zwischendurch laden immer wieder kleine Grillplätze zur Rast ein, wo sogar trockenes Holz bereitgestellt wird.

Achtung! Mit dem Auto anreisen ist nicht zu empfehlen, da die Mautstraße zum Formarinsee hinauf regelmäßig gesperrt wird. Es fährt ein Wanderbus direkt vom Dorf Lech bis zum Formarinsee. Leider wurden bei uns keine Einzelfahrttickets verkauft – wir mussten eine Tageskarte um 22 Euro nehmen. Örtliche Jahreskarten wie z.B. das Klimaticket Maximo für Vorarlberg sind bedauerlicherweise nicht gültig!

14,4 km | 98 Hm auf | 518 Hm ab | Zeit angegeben: ca. 5h | gebraucht: ca. 3,5h

Etappe 2: Lech bis Warth/Lechleiten

Auf der nächsten Etappe wird es bereits etwas anstrengender, da es auf der Strecke von Lech bis nach Warth schon ein paar Höhenmeter mehr zurückzulegen gibt. Mit Blick auf die Gemeinde Lech wandern Sie an einigen Kuhweiden vorbei und anschließend stetig bergauf nach Warth.

In Lechleiten angekommen, befinden Sie sich bereits in Tirol. Sowohl in Lech als auch in Warth haben Sie zahlreiche Möglichkeiten in Restaurants zu essen oder in kleinen Lebensmittelfilialen einkaufen zu gehen.

14,2 km | 466 Hm auf | 367 Hm ab | Zeit angegeben: ca. 5h | gebraucht: ca. 4h

Lechweg Warth
Blick auf das Bergdorf Warth

Etappe 3: Warth/Lechleiten bis Holzgau

Folgen Sie dem Lechweg weiter, gelangen Sie über einen langen, aber traumhaft schönen Panoramaweg Richtung Steeg. Daraufhin geht es dann hinunter bis zum Fluss, den Sie bis in den Ort Steeg hinein entlanglaufen, bis sie schließlich, Feldwegen gefolgt, in Holzgau ankommen.

17 km | 197 Hm auf | 580 Hm ab | Zeit angegeben: ca. 6h | gebraucht ca. 5h

Etappe 4: Holzgau bis Elbigenalp

Ein Highlight des Lechwegs befindet sich auf der vierten Etappe, nämlich die Fußgängerhängebrücke in Holzgau. Sie ist über 200 Meter lang, 1,20 Meter breit und hängt in einer Höhe von 110 Meter direkt über der Höhenbachtalschlucht – der kurzzeitig etwas anstrengende Aufstieg lohnt sich allemal! Wer Höhenangst hat, kann die Brücke aber auch umgehen.

Danach wandert man weiter bis nach Stockach bis zur Jöchelspitzbahn, daraufhin weiter bis nach Bach und dann nach Elbigenalp. Allen Fans der Tiroler Küche können wir hier das „Restaurant zur Geierwally“ wärmstens empfehlen – das deftige Essen bildet den perfekten Abschluss eines anstrengenden Wandertags.

13,2 km | 425 Hm auf | 487 Hm ab | Zeit angegeben: ca. 5h | gebraucht: ca. 4,5h

Etappe 5: Elbigenalp bis Stanzach

Auf dem fünften Teil der Strecke wandern Sie zuerst eine Weile dem Lech entlang, bis Sie irgendwann an einem beeindruckenden kleinen Wasserfall vorbeikommen. Von da aus führt ein weiterer toller Panoramaweg bis nach Vorderhornbach bis Sie am Ende des Tages im Dorf Stanzach angelangen.

19,5 km | 403 Hm auf | 500 Hm ab | Zeit angegeben: 7,5h | gebraucht: ca. 6,5h

Etappe 6: Stanzach bis Wängle

Der Streckenabschnitt zwischen Stanzach und Wängle führt längere Zeit direkt am Fluss entlang durch die charakteristische Wildflusslandschaft. Etwa nach der halben Strecke kommen Sie an einem Baggersee vorbei, der bei entsprechendem Wetter perfekt für eine Abkühlung zwischendurch geeignet ist.

Daraufhin wandern Sie kurz durch die Gemeinde Weißenbach, bevor Sie nach Ehenbichl und Höfen in Wängle angelangen.

20,8 km | 58 Hm auf | 126 Hm ab | Zeit angegeben: ca. 8h | gebraucht: ca. 6,5h

Etappe 7: Wängle bis Füssen im Allgäu

Die letzte Etappe des Lechwegs hat es noch einmal in sich, denn am Schluss gibt es abermals einige Kilometer zu bewältigen. Unser Highlight auf diesem Abschnitt war auf jeden Fall der idyllische Bergsee, der auf dem letzten Drittel der Strecke liegt. Auch hier bietet sich ein Sprung ins kalte Nass an.

Danach wandern Sie auf Wald- und Forstwegen bis hinunter nach Füssen zum langersehnten Lechfall. Geschafft! Vom Fall aus sind es noch etwa 10 Minuten in die romantische Altstadt Füssens, die tolle Restaurants und Bars zu bieten hat.

24,6 km | 765 Hm auf | 893 Hm ab | Zeit angegeben: ca. 8,5h | gebraucht: ca. 7,5h

Fazit

Wir blicken sehr positiv auf unsere Wanderung auf dem Lechweg zurück. Besonders toll finden wir, dass die Strecke im Prinzip von jedem zurückgelegt werden kann, da man sich die Etappen sehr unkompliziert selbst einteilen kann.

Wir persönlich haben die erste und die zweite sowie die dritte und die vierte Etappe in jeweils einem Tag zurückgelegt. Für die verbleibenden drei haben wir nochmals zwei Tage benötigt – dazu haben wir Etappe 6 einfach in zwei Hälften geteilt. Das hat für uns sehr gut funktioniert.

Der Lechweg ist hervorragend beschildert und sich zu verlaufen ist hier nahezu unmöglich – ein geschwungenes „L“, das immer wieder auf Schildern, Bäumen und Steinen zu finden ist, weist Ihnen verlässlich den Weg.

Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, den Weg umgekehrt zu laufen, also von Füssen bis nach oben zum Formarinsee. Die Variante bietet sich vor allem an, wenn man lieber mehr bergauf als bergab geht. Außerdem gibt es eine Frühlingsvariante zu begehen, solange im Gebiet noch zu viel Schnee liegt.

Die verschiedenen Varianten finden Sie alle unter lechweg.com. Interessant sind auch die sogenannten Lechschleifen, kleine Erweiterungen zum Lechweg und Ausflüge in der Nähe des Lechs.

Fotos: arlberginsider.com / Marina Kühner